Warum Multitasking Ihr größter Produktivitätskiller sein könnte
Es mag kontraintuitiv erscheinen, besonders in unserer schnelllebigen Welt, aber Multitasking – die Praxis, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen – könnte tatsächlich mehr schaden als nützen. Viele von uns glauben, dass wir durch das gleichzeitige Jonglieren mehrerer Aufgaben effizienter werden, doch Studien und persönliche Erfahrungen weisen darauf hin, dass das Gegenteil der Fall ist.
Die Mythologie von Multitasking
Multitasking mag auf den ersten Blick wie eine Fähigkeit erscheinen, die in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich ist. Die Wahrheit ist jedoch, dass, ähnlich wie Computer, die Aufgaben nur sequenziell abarbeiten und dabei zwischen ihnen hin und her wechseln, auch Menschen nicht wirklich mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen können. Was wir als Multitasking wahrnehmen, ist tatsächlich ein rasches Wechseln zwischen verschiedenen Tätigkeiten, was unsere Produktivität und Aufmerksamkeit erheblich beeinträchtigen kann.
Das kostet uns Multitasking
Die ständige Aufmerksamkeitsteilung führt zu einer verzögerten Aufgabenbearbeitung und reduzierten Qualität der Arbeit. Jedes Mal, wenn wir zwischen Aufgaben wechseln, benötigen wir eine gewisse Zeit, um uns neu zu orientieren, was letztendlich Zeit kostet und Fehler begünstigt. Persönlich habe ich erlebt, wie das Multitasking sowohl die Qualität meiner Meetings als auch die meiner E-Mails beeinträchtigte, mit der unangenehmen Folge, dass meine Mitarbeiter bemerkten, dass ich nicht vollständig präsent war.
Wissenschaftliche Einblicke
Studien untermauern diese persönlichen Beobachtungen: Eine Untersuchung ergab, dass Multitasking die Produktivität um bis zu 40% senken kann. Eine weitere Studie offenbarte, dass Personen, die glauben, sie seien gut im Multitasking, oft diejenigen sind, die am ineffektivsten multitasken. Sie neigen dazu, aktivitätenreich, aber fortschrittsarm zu sein, was letztendlich zu Frustration und Erschöpfung führt.
Effektivere Alternativen
Anstelle von Multitasking empfiehlt es sich, Prioritäten zu setzen und Aufgaben nacheinander abzuarbeiten. Diese fokussierte Herangehensweise ermöglicht es, jede Aufgabe mit voller Aufmerksamkeit zu bearbeiten, was die Qualität und Geschwindigkeit der Arbeit verbessert. Pausen zwischen den Aufgaben sind nicht nur erlaubt, sondern fördern die geistige Klarheit und die Erholung.
Fazit
Es ist an der Zeit, den Mythos des Multitaskings zu entlarven und eine methodischere, überlegtere Herangehensweise an die Arbeit zu fördern. Durch die Konzentration auf eine Aufgabe nach der anderen können wir unsere Produktivität steigern, die Qualität unserer Arbeit verbessern und letztendlich zufriedenere und gesündere Arbeitsumgebungen schaffen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg,
Nicolas Fabjan