Transaktionale vs. transformative Delegation:
Ihr Schlüssel zum Erfolg
Wenn Sie Mitarbeiter haben oder darüber nachdenken, in Zukunft welche einzustellen, ist es wichtig zu verstehen, dass es im Wesentlichen zwei Arten der Delegation gibt: transaktionale und transformative Delegation. Diese Unterscheidung kann einen großen Einfluss auf die Effektivität Ihres Teams und Ihren eigenen Erfolg als Führungskraft haben.
Transaktionale Delegation: Die klassische Methode
Bei der transaktionalen Delegation geben Sie Ihrem Mitarbeiter eine klare Anweisung, was genau zu tun ist. Nachdem der Mitarbeiter diese Aufgabe erledigt hat, überprüft man die Ausführung, gibt gegebenenfalls Feedback und weist die nächste Aufgabe zu. Dies führt zu einem ständigen Kreislauf: Aufgaben werden delegiert, erledigt, zurückgemeldet und neue Aufgaben folgen.
Diese Methode der Delegation ist weit verbreitet und hat ihren Platz, insbesondere bei Aufgaben,
die klar definiert und wenig Raum für Interpretation lassen. Dennoch hat sie ihre Grenzen.
Ein wiederkehrendes Problem dabei ist, dass Mitarbeiter ständig auf neue Anweisungen warten müssen,
was zu unnötigen Verzögerungen und verschwendeter Zeit führen kann.
Ein persönliches Beispiel aus meiner Erfahrung: Vor etwa fünf Jahren kam es häufig vor, dass nach meiner Rückkehr von Kundenterminen mehrere Mitarbeiter vor meinem Büro warteten. Sie hatten ihre zugewiesenen Aufgaben erledigt und waren unsicher, wie sie weiter vorgehen sollten. Obwohl sie nur 20 Minuten auf mich gewartet hatten, summierte sich diese Zeit für fünf Personen auf 100 Minuten ungenutzter Arbeitszeit. Der Grund dafür lag in meiner Delegation – ich hatte die Aufgaben transaktional und zu kleinteilig zugewiesen. Es war mein Fehler als Führungskraft, den Mitarbeitern nicht mehr Eigenverantwortung zu übertragen.
Transformative Delegation: Mehr Verantwortung, mehr Erfolg
Im Gegensatz dazu steht die transformative Delegation. Hierbei geben Sie Ihren Mitarbeitern nicht einfach eine einzelne Aufgabe, sondern definieren das gewünschte Endergebnis und übertragen ihnen die Verantwortung, dieses Ziel eigenständig zu erreichen. Sie geben lediglich den Rahmen vor, innerhalb dessen sie agieren sollen, und bieten Unterstützung, wenn diese gebraucht wird.
Heute verfolge ich genau diesen Ansatz. Anstatt den Mitarbeitern Schritt für Schritt vorzuschreiben, wie sie eine Aufgabe zu erledigen haben,
sage ich ihnen, welches Ziel wir gemeinsam erreichen wollen.
Ein Beispiel: Für unsere Marketingziele im Jahr 2026 gebe ich meinem Team die Verantwortung für die Umsetzung. Ich verlasse mich auf ihr Fachwissen und ihre Erfahrung, weil sie in ihrem Bereich oft besser informiert sind als ich. Natürlich stehe ich zur Verfügung, wenn Unterstützung benötigt wird, aber die detaillierte Planung und Durchführung überlasse ich ihnen. Dies ermöglicht es mir, mich auf strategisch wichtigere Aufgaben zu konzentrieren.
Warum transformative Delegation erfolgreicher ist
Transformative Delegation hat nicht nur den Vorteil, dass sie die Effektivität Ihres Teams steigert, sondern sie stärkt auch das Selbstbewusstsein Ihrer Mitarbeiter. Sie haben das Gefühl, dass sie die Erfolge aus eigener Kraft erreicht haben und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig gewinnt die Führungskraft mehr Freiraum, da sie nicht in jede einzelne Aufgabe involviert sein muss.
Indem Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen schenken und ihnen mehr Verantwortung übertragen, schaffen Sie nicht nur ein motivierendes Arbeitsumfeld, sondern fördern auch Innovation und Eigenständigkeit. Diese Methode erfordert natürlich ein gewisses Maß an Vertrauen und Loslassen, doch die langfristigen Vorteile sind immens.
Fazit: Welche Delegationsmethode passt zu Ihnen?
Die Frage ist nun: Passt transformative Delegation auch zu Ihnen? Wenn Sie bemerken, dass Ihr Team häufig auf neue Aufgaben wartet oder sich stark auf Ihre Vorgaben verlässt, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass eine Veränderung sinnvoll wäre. Transformative Delegation fördert nicht nur die Eigenständigkeit Ihrer Mitarbeiter, sondern auch das Wachstum Ihres Unternehmens. Es könnte sich also lohnen, über diesen Ansatz nachzudenken und ihm eine Chance zu geben.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg,
Nicolas Fabjan